Eine Arena bestehend aus durchgehenden Stahlbänken und einem großen Vorhang, befindet sich im zentralen Oberlichtsaal der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. An arena under the Kunsthalle Baden Baden's central skylight, created by continuous steel benches and a large curtain framing the glass ceiling. © 2020 Assaf Kimmel





While Conditions of a Necessity. The Gathering was initiated and planned by the team of the Kunsthalle, the participants extended it, filled the voids and made the project their own. Things that were planned in advance were shifted and modified to fill individual and collective needs. Conditions of a Necessity. The Exhibition will take these ideas and concepts into consideration and, as a result, extend into the city of Baden-Baden, exploring spaces that were already in use and made part of the project by the participants of The Gathering, even without their physical presence on site this time.

Patricia Reed and Egemen Demirci will be incubating Conditions of a Necessity. The Exhibition, scheduled to be presented at Staatliche Kunsthalle Baden-Baden in spring, 2021.

 

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Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

The Assembly: 19. September-4 Oktober 2020

Processing

Während der COVID-19-Pandemie und unter der Bedrohung einer zweiten Welle werden Rundgänge und Graduiertenausstellungen abgesagt oder verschoben. Die Ausbildung hat sich fast ausschließlich auf Online-Kommunikation oder Screen-Sharing verlagert und materialisiert sich in unterschiedlichsten digitalen Formaten.

Für zwei Wochen (19. September – 4. Oktober 2020) hat das Direktor*innen-Duo Çağla İlk und Misal Adnan Yıldız acht Kunst-, Performance- und Regieklassen aus ganz Deutschland eingeladen, um sich mit zukünftigen Formen des künstlerischen Austauschs und des kollektiven Lernens zu verbinden. Ihr erstes Projekt als neue künstlerischen Leitung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden ist eine imaginäre Form des kollektiven Zusammenkommens sowohl auf digitaler als auch physischer Ebene. Das zweistufig angelegte Projekt, das im September 2020 für die jungen Künstler*innen mit einem performativen wie auch onlinestattfindenden Programm beginnt und im Frühjahr 2021 in einer Ausstellung mündet, schlägt vor „Institutionelle Distanzierung“ und „Selbstorganisation” als kollektive Mittel zu nutzen.

Dabei interessiert sich das Kurator*innen-Duo besonders dafür, wie die Projektteilnehmer*innen sich als Kollektiv organisieren, untereinander kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen treffen. Die Kunsthalle möchte von diesen Selbstorganisationsformen lernen, um selbst einem möglichen strukturellen Wandel zu vollziehen. Ausgehend von Inszenierungen, Interventionen, Veranstaltungen und Installationen untersucht Conditions of a Necessity die Möglichkeiten innovativer Präsentationsformen, sowie Wege des sozialen, professionellen und edukativen Zusammenkommens in unsicheren Zeiten.

 

 

Institutional Distancing

Gemäß der Methodik dieses Projekts sind die Teilnehmer*innen in der Lage, die kritischen Distanz zu definieren, die sie im institutionellen Rahmen einzuhalten möchten. Es steht ihnen frei, den kollektiven Akt oder den work-in-progress zu gestalten und zu transformieren, nach Baden-Baden zu reisen oder von zu Hause aus teilzunehmen, gemäß ihres Beitrags, ihrer Verfassung und ihrer Situation.

Anders als eine konventionelle Artist Residencies definiert dieses Projekt einen kollektiven Prozess, bietet Strukturen und Produktionsmöglichkeiten, sowie ein Umfeld für Diskussionen. Es zeigt sich dadurch offen für Verständigung via Online-Kommunikation, physische Zusammenkünfte, Produktion per Fernsteuerung [remote control production] oder tätiges Erleben [hands on experience].

Initiativen

DAF (Dynamische Akustische Forschung) der Klasse Jan St. Werner (AdBK Nürnberg) erforscht den Klang als eine instabile Kunstform, die mit anderen Disziplinen verschmilzt und dennoch starke Ansprüche an disziplinarische Autonomie stellt. Die Klasse erforscht zeitgenössische und historische Praktiken, die sich außerhalb rein musikalischer Umgebungen herausbilden, elektroakustische Musik, sowie nicht-musikalische Disziplinen, die sich mit der Psychophysik des Hörens und Zuhörens in Beziehung setzen.

Lensbased class von Hito Steyerl (UdK Berlin) baut gegenwärtig computergenerierte Experimente auf Minecraft zum Umdenken konzeptuelle Architektur, zeitgenössische Bildproduktion und neue Formen der Materialität. Sie diskutieren in verschiedenen Formaten, an denen sie gearbeitet haben, breite Themen: digitaler Kapitalismus, soziale Ungleichheit, Klima oder Gesundheit.

Die Klasse Expanded Cinema unter Clemens von Wedemeyer (HGB Leipzig) möchte den Diskurs über den öffentlichen Raum und die Massenmedien in unserer Gesellschaft vorantreiben und zugleich experimentelle Narrative des zeitgenössischen bewegten Bildes analysieren und weiterentwickeln. Die Tradition des „Expanded Cinema” wird betrachtet als mögliche Renaissance des künstlerischen Engagements in einer visuell und akustisch vernetzten Welt.

Temporary Spaces unter Asli Serbest eröffnen die Möglichkeit, über Distanz zu sprechen: Die Beziehung zwischen Subjekten, Objekte und Kontexten. In Verbindung mit der Angst und Hoffnung, die während der Pandemie geweckt wurden, haben sich die teilnehmenden Studierenden organisiert und begonnen, ihre Freitage gemeinsam online zu verbringen mit Ritualen und Diskussionen, sowie einer Leseliste, Gästen, Gesprächsrunden und auch einem Produktionszeitplan für eine Online-Publikation.

Das Kollektiv Discoteca Flaming Star (ABK Stuttgart) beschäftigt sich seit dem Lockdown mit der Frage, wie man sich gegenseitig „berühren“ kann, ohne sich physisch zu berühren, und wie man unter dieser Bedingung das Leben fortsetzen kann. Wie kann man die Bedingungen der pandemischen Zeit in das Werk integrieren? Discoteca Flaming Star gestalten ihren Studiengang gemeinsam mit dem Denker Felix Ensslin im Studiengang „Körper, Theorie und Poetik des Performativen“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.

Time-Based Media ein Projekt der Klasse Simon Denny an der HFBK Hamburg umfasst die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit zeitbasierten Medien, etwa Arbeiten mit Video und Ton, Medieninstallationen und -produktionen, interaktive Systeme, digitales Mediendesign und innovative Programmgestaltung. „Time-based Media“ erforscht interdisziplinäre Verflechtungen in produktiven, rezeptiven und reflexiven Bereichen der Medien und findet Ausdrucksformen für sie.

Im Mittelpunkt des Programms der Regieklasse von Sebastian Baumgarten an der Theaterakademie August Everding München stehen neue Formen des Sprech- und Musiktheaters sowie performative Ansätze, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Experimenten basieren. Während dieses Lehrgangs werden die grundlegenden Bezüge und Ansätze aus Philosophie, Soziologie, Ästhetik, Kulturwissenschaft und Geschichte vermittelt, außerdem ist die technische Grundausbildung über Regie und Grundlagen der Theaterbühne Teil des Curriculums.

Die Regieklasse unter Nurkan Erpulat an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern konzentriert sich in Ihrer Praxis besonders auf die europäischen Traditionen insbesondere unter Berücksichtigung der innovativen Ideen von Bertolt Brecht und Konstantin Stanislawski.

Szenographie

Der Gestaltungsvorschlag für die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden verwandelt den großen Oberlichtsaal in einen Ort der Begegnung, an dem das Publikum in einer intimen Arena zusammenkommen kann. Der Entwurf schlägt vor, die großzügigen Innenräume der Kunsthalle als Orte der Interaktion, Berührung und Diskussion zu betrachten. Die Arena besteht aus modularen, dünnen Bänken, die als durchgehende Sitzgelegenheiten angeordnet sind und unter dem Oberlicht der Kunsthalle einen Raum bilden. Umgeben von Vorhängen kann sich die Arena zu einem Laufsteg verwandeln, bei dem das Publikum auf beiden Seiten des Raumes Platz nehmen kann – ein Szenario einer exponierteren Versammlung.

Assaf Kimmel ist ein in Berlin ansässiger Architekt, der sich auf kulturelle Projekte und Forschung konzentriert. Derzeit arbeitet er für das Design- und Architekturstudio Substance & Inhalt, wo er das Ausstellungsdesign für die kommende Ausstellung von Anne Imhof im Palais de Tokyo sowie die Rekonstruktion des historischen Ateliers von Balenciaga in Paris leitet. Zuvor realisierte er Projekte für das MMK in Frankfurt und den Schinkel-Pavillon in Berlin.

SAVE THE DATES

  • Nehmen Sie online an der Eröffnungsrede teil: „What are the Conditions of a Necessity“ von Çağla İlk und Misal Adnan Yıldız am Samstag, den 19. September, 20 Uhr: www.conditionsofanecessity.net
  • 19. September 2020: Time-Based Media – Klasse Denny
  • 19. September 2020: DAF (Dynamische Akustische Forschung) – Klasse St. Werner
  • 23. September 2020 Ein Gespräch und eine Performance von Discoteca Flaming Star und eine Einführung in den M.F.A. Körper, Theorie und Poetiken des Performativen von der ABK Stuttgart
  • 29. September 2020: Lens based – Klasse Steyerl
  • 30. September 2020: Expanded Cinema – Klasse von Wedemeyer
  • 01. Oktober 2020: Harper Regean
  • 03. Oktober 2020: Temporary Spaces / Online-Publikationsveröffentlichung
  • 03. Oktober 2020: Our Everlatest Bodies

 

OPEN HOUSE

Die Szenografie von CONDITIONS OF A NECESSITY kann zu folgenden Zeiten besichtigt werden:

SA 19.09.20 10.00 – 12.00 Uhr
SO 20.09.20 10.00 – 18.00 Uhr
MO 21.09.20 14.00 – 18.00 Uhr
DI 22.09.20 14.00 – 18.00
FR 25.09.20 10.00 – 15.00
SO 27.09.20 10.00 – 18.00
MO 28.09.20 10.00 – 11.00 Uhr
DI 29.09.20  10.00 – 11.00 Uhr
MI 30.09.20 10.00 – 11.00 Uhr

DO 01.10.20 11.00 – 12.00 Uhr

Es werden ebenfalls Führungen mit den neuen Direktor*innen der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden angeboten. Da die Plätze limitiert sind, wird um eine Anmeldung unter info@kunsthalle-baden-baden.de gebeten.

Zeiten Direktor*innen-Führungen

MO 21.09.20 12.00 + 17.00 Uhr

DI 22.09.20 12.00. + 17.00 Uhr

 

Online-Konzeptentwicklung von Jakob Sitter

 

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 

Processing

During the COVID-19 pandemic and the second wave risk Rundgänge, graduation shows, and other art educational facilities are cancelled, and all the curriculum is based on online exchange, screen-share and digital forms of materialisation.

In order to connect with the future forms of artistic research and collective learning,  the new directors Çağla İlk and Misal Adnan Yıldız prioritise their invites for art, performance and directing classes from different parts of Germany. Correspondingly, the first project as part of the new artistic direction at the Staatliche Kunsthalle Baden-Baden is conceived as an imaginary form of collective gathering including both digital and physical levels for two weeks (September 19 – October 4, 2020). The project is designed in two stages of content development; first, a gathering in Autumn 2020, and later an exhibit for the Winter 2021 programme, proposing institutional distancing, cognitive proximity and self organisation as shared tools.

The duo is expressly interested in how these initiates who act already as a non-single body form or flexible entity organise themselves, communicate within each other and also make decisions together. In this sense, the future Kunsthalle commits to learn from their ways of self organisation for imagining structural changes. Based on acts, interventions, events and installs with physical bodies, shared mental spaces  and online entities, it searches for juxtaposed research channels, innovative forms of presentation, and also still-possible ways of social, professional and educational meetings during uncertain times.

Institutional Distancing

Based on the methodology of this project, the potential participants are able to define the critical distances they prefer to keep with the institutional framework through their own cognitive proximity.

They are free to access, edit and transform the collective act or work in progress; visit or not visit the location, travel or stay home on the basis of their contribution, condition and situation. Rather than a conventional form of artist residency, which mostly relocates their guests and throws them into a time-out-of-time void, this project defines a collective process, provides structures, production possibilities and a discussion environment, which are open to negotiation through online communication, physical gathering, remote control production  or hands on experience.

 

 

Initiates

AdBK Nürnberg, DAF (Dynamische Akustische Forschung) | Jan St. Werner

DAF explores sound as an unstable art form which merges with other disciplines and yet makes strong claims for disciplinary autonomy. A critical awareness is developed of how sound as a field for artistic exploration is performed, produced, and distributed. The class explores contemporary and historical practices that emerge outside of purely musical environments and electro-acoustic music, as well as non-musical disciplines related to the psychophysics of hearing and listening.

UdK Berlin, Lens based class | Hito Steyerl

Currently, the Lens based class is building computer generated experiments -on Minecraft for- rethinking conceptual architecture, contemporary image production and new forms of materiality and discussing different formats that they have worked on, such as collective projects, research projects, and also singular works. These formats all relate to the broad topics digital capitalism, social injustice, climate, health.

HGB Leipzig, Klasse Expanded Cinema | Clemens von Wedemeyer

The expanded cinema class aims to lead the discourse of public space and mass media in society and at the same time to analyse and develop experimental narratives of the contemporary moving image. The tradition of “expanded cinema” is seen as a possible renaissance of the engagement of artists in a visually and acoustically networked world.

HfK Bremen, Temporary Spaces | Asli Serbest

Temporary spaces open up the possibility to negotiate distance: the relation between subjects, objects, and context. The current curriculum is called Domestic Revolution. Coincided with the fear and hope raised during pandemie, participating students have organised and shared Fridays together online with rituals and discussions including a list of readings, guests, round table discussions and also the production timeline of an online publication.    

ABK Stuttgart, M.F.A. Body, Theory and Poetics of the Performative (Discoteca Flaming Star + Felix Ensslin)

Since the lockdown, the Berlin-based collective Discoteca Flaming Star has been dealing with the questions of how to “touch” each other without physically touching and how to continue life under this condition. How can the conditions of the pandemic time be integrated into the work? Discoteca Flaming Star design their course of studies together with the thinker Felix Ensslin in the course of studies Body, Theory and Poetics of the Performative at the State Academy of Fine Arts in Stuttgart.

HFBK Hamburg , Time-Based Media I Simon Denny
»Time-based Media« involves interdisciplinary engagement with various ways of working in time-based media, that is, working with video and sound, media installations and productions, interactive systems, design using digital media and innovative program creation. Interdisciplinary interconnections in productive, receptive and reflexive areas of time-based media will be researched and given expression.

Theaterakademie August Everding München I Regieklasse Sebastian Baumgarten

The focus of the programme is new forms of spoken and musical theatre as well as performative approaches based on scientific knowledge and experiments. During this course, the fundamental references and approaches from philosophy, sociology, aesthetics, cultural history as well as basic technical education about directing and foundations of theatre stage are included into the curriculum.

Akademie für Darstellende Kunst Bayern I Regieklasse Nurkan Erpulat

In its practical orientation in the field of performing arts for directors, ADK Bayern focuses on the European tradition especially considering the innovative ideas from Bertolt Brecht and Konstantin Stanislawski.

Scenography

The design proposal for Staatliche Kunsthalle Baden-Baden transforms its grand exhibition room to a space of gathering where an audience can come together in an intimate arena. It proposes to view the Kunsthalle’s spacious interiors as an opportunity for safe interaction, touch and debate. The arena is formed by modular thin benches that are arranged as continuous seating, making an enclosure under the Kunsthalle’s skylight. Surrounded by curtains, the arena can open up to a catwalk layout, in which an audience seats on either side of the room in a scenario of a more exposed gathering.

Assaf Kimmel is an architect based in Berlin, focusing on cultural projects and research. He currently works for design and architecture studio Substance & Inhalt, where he leads the exhibition design for Anne Imhof’s upcoming show at Palais de Tokyo, as well as the reconstruction of Balenciaga’s historical atelier in Paris. He previously completed projects for MMK in Frankfurt and Schinkel Pavillon in Berlin.

SAVE THE DATES

OPEN HOUSE

During these time slots you can visit the scenographic design of CONDITIONS OF A NECESSITY.

SAT 19.09.20 10 – 12 a.m.
SUN 20.09.20 10 a.m. – 18 p.m.
MON 21.09.20 14 p.m. – 18 p.m.
TUES 22.09.20 14 p.m. – 18 p.m.
FRI 25.09.20 10 a.m. – 15 p.m.
SUN 27.09.20 10 a.m. – 18 p.m.
MON 28.09.20 10 – 11 a.m.
TUES 29.09.20  10 – 11 a.m.
WED 30.09.20 10 – 11 a.m.

THU 01.10.20 11-12 a.m.

There’s also the option to go on guided tours with the new directors of Staatliche Kunsthalle Baden-Baden. Please register under info@kunsthalle-baden-baden.de due to a limited capacity.

Times Guided Tours:

MON 21.09.20 12 a.m. + 17 p.m.

TUES 22.09.20 12 a.m. + 17 p.m.

 

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